Menschen, die ich begleite, kommen häufig mit Anliegen zu mir, die etwas mit der Bewältigung von Übergängen (Transitionen) zu tun haben. Oft ist ihnen gar nicht bewusst, dass sie sich in einer solchen Übergangszeit befinden.
Übergänge ergeben sich aus Lebensereignissen oder Gefühlen der Unsicherheit, die nach einer Anpassung, Neuausrichtung oder auch Neubewertung des eigenen Lebens rufen. Das sind z. B.
Alleinerziehend, Trennungen oder eine neue Liebe
Antriebslosigkeit
Berufseinstieg oder das Ende des Arbeitslebens
Paare werden Eltern
Ernährungsumstellung
Älter werden
Aufbruch in ein neues Leben (beruflich oder privat, auch: "empty nest")
Gefühle von Einsamkeit
Zeiten des Übergangs tragen stets einen Unsicherheitsfaktor in sich, und Unsicherheiten erzeugen Stress. Dieser Stress resultiert daraus, dass Vertrautes verabschiedet, Ungewohntes ausprobiert oder gewagt, eine Entscheidung getroffen werden soll. Unsicherheiten wahrzunehmen, sie zu akzeptieren und sie wie ein fremdes Wesen von allen Seiten zu betrachten, zu befühlen und ihnen einen Platz zu geben, fällt vielen Menschen nicht leicht.
Übergänge im Lebensverlauf sind komplex und grundsätzlich anspruchsvolle Zeiten. Sie können Lebenskrisen auslösen. Etwa dann, wenn belastende Lebensereignisse oder Lebensumstände zu einer Veränderung des Gemütszustandes oder auch zu Einschränkungen oder Störungen im Sozialverhalten führen.
Auch das Warten auf etwas, z. B. auf einen Therapieplatz, ist ein Übergang. Ich begleite Sie in dieser oft kräftezehrenden Zeit so lange, bis Sie Ihre Therapie beginnen könnnen.
Inge Michels
Einblicke in den Praxisraum